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Essen für’s Klima

Essen für die Gesundheit? Logo! Dass unsere Essgewohnheiten dazu beitragen, wie gesund wir sind, ist klar. Aber das ist nicht alles: Wie wir uns ernähren, hat auch einen Einfluss auf das Klima, auf die Umwelt und darauf, wie viele Menschen auf der Welt satt werden.

Und da sieht‘s nicht gut aus: Nach einer Studie der Umweltschutzorganisation WWF verursachen Lebensmittel fast 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, und das ist mehr als der gesamte Verkehr. Die Produktion von Lebensmitteln gehört zu den Hauptursachen von Umweltzerstörung und Klimawandel, und satt wird trotzdem ein großer Teil der Weltbevölkerung nicht.

Aber wieso ist das so?

Klimaschädlich? Ganz klar: Das, was auf unseren Tellern landet, durchläuft vorher viele Stationen. Vom Anbau bis zur Ernte, von der Tierzucht bis zum Schlachthof, danach der Transport der Nahrungsmittel über tausende von Kilometern. Dann werden sie gekühlt, gelagert und eventuell weiterverarbeitet, bis sie anschließend verpackt, gehandelt und am Ende von uns gekauft werden. Und selbst bei uns werden die Lebensmittel noch einmal gelagert. Sie stehen eine Weile im Kühlschrank, bevor wir sie zubereiten oder sie vergessen, sodass sie dann sogar im Müll landen. (Und das kommt leider gar nicht so selten vor: In Deutschland wird im Schnitt jedes 8. Nahrungsmittel weggeworfen, das entspricht Lebensmitteln im Wert von 235 € im Jahr pro Person! Nicht mitgezählt, was vorher schon in der Produktion oder beim Handel aussortiert wird.) Bei diesen Stationen wird nicht nur eine ganze Menge CO2 produziert, sondern auch ganz schön viel Wasser verbraucht.

Und gut ernährt ist auch nur ein Teil der Menschheit. Die
einen haben zu viel, die anderen zu wenig: Über 820 Millionen Menschen hungern,
das ist etwa jeder Neunte. Und über zwei Milliarden Menschen sind
übergewichtig. Das fördert Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zu den
häufigsten Todesursachen gehören.

Das hört sich alles gar nicht gut an … Jetzt stellt sich die Frage, wie man sich denn am besten ernähren soll, sodass 10 Milliarden Menschen gesund essen und dabei den Planeten nicht überfordern?

Wissenschaftler haben eine Art Speiseplan für die Welt entwickelt. Sie haben berechnet, welche Nährstoffe der Mensch für ein gesundes Leben braucht und unter welchen Bedingungen die dafür notwendigen Lebensmittel erzeugt werden können, ohne die Erde zu belasten. Nach diesem Speiseplan kommt in Zukunft viel Obst und Gemüse auf den Teller. Dazu Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und ungesättigte Fette. Milchprodukte, rotes Fleisch und Zucker spielen keine oder nur eine geringe Rolle. (Wenn Du mehr über den Speiseplan für die Welt erfahren möchtest, schau doch mal hier vorbei!)

Ist das die Zauberformel, die alle Probleme löst? Grundsätzlich
geht es darum, gesunde Ernährung zu fördern, die Qualität und Vielfalt in der
Landwirtschaft zu erhalten, den Wasserverbrauch zu reduzieren,
Schadstoffbelastungen und CO2 Emissionen einzuschränken, strengere Vorgaben für
die Nutzung von Land und Meer einzuführen und Lebensmittelabfälle zu halbieren.
Dass das einer Revolution gleichkommt, ist klar.

Leider ist es nicht so einfach, alle Menschen zu einer
radikalen Veränderung ihres Essverhaltens zu bewegen, und in manchen Teilen der
Erde ist das kaum möglich. Es ist eine gewaltige politische Aufgabe, eine
grundlegende Wende im Ernährungssystem zu schaffen und eine globale Umstellung
der Landwirtschaft durchzusetzen. Das heißt aber noch lange nicht, dass Du als
Einzelner nichts dafür tun kannst!

Zu kompliziert? Dann mal
ganz einfach:
Du kannst versuchen, Dich so gut es geht an diesem Plan zu orientieren! Weniger
oder gar kein Fleisch auf dem Teller und der Kauf von biologischen
Lebensmitteln sind da ein guter Anfang. Um den ökologischen Fußabdruck zu
reduzieren, ist es außerdem wichtig, auf saisonale und regionale Produkte zu
achten. Lebensmittel, die nicht erst um die halbe Welt geflogen oder geschifft
werden müssen, sondern zu der Zeit auf unseren heimischen Feldern wachsen, sind
deutlich umweltfreundlicher: Sie sparen eine Menge Wasser, Energie und
Emissionen. Klima-gesunde Ernährung bedeutet außerdem, auf umweltfreundliche
Verpackung zu achten, auf Plastik zu verzichten und nur das einzukaufen, was Du
auch wirklich brauchst. Und natürlich lieber sich aufs Rad zu schwingen, statt
mit dem Auto zum Supermarkt zu fahren 😉




Vom Krabbeltier zur Knabberei

Jeder von uns hat schon einmal ein Insekt auf seinem Teller gehabt und es dann schnell verscheucht. Oder man isst doch mal versehentlich eines mit und findet das ziemlich eklig. Schließlich gehören die nicht ins Essen. Oder vielleicht doch?

In vielen Kulturen werden Insekten schon seit jeher gegessen
und teilweise sogar als Delikatesse angesehen. Dagegen sind sie bei uns als
Nahrungsmittel die absolute Ausnahme. Neuerdings gibt’s sie manchmal auf einem
Street-Food-Festival oder als exotische Spezialität – aber die meisten Menschen
müssen sich ziemlich überwinden, ein Insekt zu essen. Längst vergessen ist,
dass früher auch bei uns Insekten gegessen wurden, z. B. als Maikäfersuppe.

Dabei
sind Insekten ein sehr gesundes Lebensmittel: Sie enthalten viel hochwertiges Eiweiß,
viele Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Magnesium. Aber auch viele
gute Fette, also vor allem ungesättigte Fettsäuren, die sonst eher in
pflanzlichen Ölen und Lebensmitteln zu finden sind.

Und gut für die Umwelt sind Insekten auch: Sie geben sich mit einfachstem Futter wie Kompost oder organischen Abfällen zufrieden. Außerdem verwerten sie das Futter sehr gut, brauchen viel weniger Wasser als gewöhnliche Zuchttiere wie Rinder oder Schweine, und sie produzieren bis zu 100mal weniger Treibhausgase als diese. (Pro Kilogramm Körpergewicht natürlich, sonst wäre der Vergleich zwischen einer Fliege und einer Kuh ja unfair)

Dazu
kommt, dass sie ziemlich anspruchslos sind, was ihre Lebensbedingungen angeht.
Ihre Zucht braucht nicht viel Fläche und keine großen Mengen an Wasser. Sie
können fast überall gezüchtet werden, es gibt keine besonderen Bedingungen, was
z. B. das Klima betrifft. Weltweit gibt es etwa 1900 Arten, die zum Verzehr
geeignet sind. Das sind vor allem Grillen, Käfer, Raupen, Heuschrecken und
Mehlwürmer. Ein riesen Vorteil ist, dass man bis zu 80% eines Insekts verwerten
und essen kann. Bei einem Rind werden z. B. nur 40% des Tieres verzehrt. Das
ist eine große Chance, die weiter wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

Gesund,
nachhaltig, klimafreundlich – was will man mehr? Wenn Insekten so gut für uns sind,
warum essen wir sie dann nicht? Weil die meisten Menschen doch noch Vorbehalte
haben und Insekten eklig finden, lohnt es sich für Unternehmen einfach nicht,
sie in größerem Stil zu züchten. Und das wäre schon nötig, damit sie auch
günstig werden. Und wir müssten uns daran gewöhnen, Insekten als Lebensmittel
zu akzeptieren.

Wie schmeckt so ein Krabbeltier eigentlich? Die meisten finden, dass Insekten ein bisschen nussig schmecken und angenehm kross sind. Außerdem kann man sie natürlich auf tausend Arten würzen – da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Mit Salz, Knoblauchöl oder Marinade z. B. können sie ganz unterschiedlich schmecken. Oder sie kommen zerkleinert oder gemahlen in Burgerpatties oder den Müsli- oder Proteinriegel, wo die anderen Zutaten ihren Geschmack meist überdecken.

Vielleicht ist da ja auch für Dich etwas dabei?




Alles Alu – leichtes Metall mit schweren Folgen

Joghurtdeckel, Verpackungen von Schokolade, Getränkedosen oder Gemüsepäckchen auf dem Grill – überall funkelt einem das Silberpapier entgegen. Fix eine Schüssel mit Resten abgedeckt, den Döner darin eingewickelt oder auch mal eben das Pausenbrot schnell in Alufolie verpackt. Aber was steckt eigentlich hinter dem vermeintlich tollen Küchenhelfer?

Aluminium ist das häufigste Metall in der Erdkruste und
kommt so in praktisch allen Organismen vor. Es steckt also natürlicherweise
auch in pflanzlichen Lebensmitteln. In geringen Mengen kann Dein Körper damit
problemlos umgehen und das Aluminium abbauen. Aber das Leichtmetall ist eben nicht
nur in den Lebensmitteln selbst schon enthalten sondern gelangt auch durch Verpackungen
in Dein Essen. In Verbindung mit salzigen oder säurehaltigen Lebensmitteln
lösen sich die Aluminiumionen durch einen chemischen Prozess und werden an die Nahrungsmittel
abgegeben. Und die meisten Lebensmittel enthalten ja Salz oder Säure. Auch in Kosmetika
und Deos steckt Aluminium, und die kleinen Partikel können auch so in Deinen
Körper gelangen.

Und zu viel Aluminium im Körper kann schädlich sein. Die Aluminiumreste, die im Körper bleiben und nicht abgebaut werden können, gelangen in das Gehirn, die Lunge und die Knochen. Folgen können Schäden für die Nerven sein und die Fruchtbarkeit und die Entwicklung der Knochen können gestört. Außerdem besteht der Verdacht an der Entstehung von Brustkrebs und Alzheimer beteiligt zu sein.

Dazu kommt noch, dass für die Herstellung von Aluminium sehr
viel Energie verbraucht wird, und wirklich nachhaltig ist die glitzernde Folie
nicht, sie landet fast immer nach dem einmaligen Gebrauch im Müll. Aluminium
wird in einem sehr aufwendigen Verfahren gewonnen. Für die Gewinnung des
Rohstoffes werden riesige Flächen Regenwald abgeholzt und als Abfallprodukt entsteht
sogenannter Rotschlamm, der sehr giftig ist. Wird dieser Schlamm nicht richtig
deponiert und gelangt in die Umwelt, ist der Boden für Pflanzen, Tiere und
Menschen vergiftet. Artensterben und eine Schädigung des Ökosystems sind die
Folgen. Möglicherweise gelangen Schwermetalle sogar bis in das Grundwasser und es
entstehen große Schäden für Mensch und Natur.

So praktisch Aluminium im Alltag auch sein mag, leider steckt
bei großem Konsum für die Umwelt und die Gesundheit nicht so viel Gutes dahinter.
Aber was kann ich tun?

Es gibt viele simple Alternativen, die nicht nur für Deinen Körper gut sind, sondern auch viel umweltfreundlicher sind. Dein Pausenbrot kannst Du einfach in eine Brotdose packen oder auch in eine Papiertüte. Beim Grillen kannst Du wiederverwendbare Schälchen aus rostfreiem Edelstahl oder Keramik verwenden. Die findest Du mittlerweile in fast jeder Grillabteilung im Supermarkt oder in Haushaltsgeschäften. Alternativ kannst Du auch ein kleines Backschälchen oder Raclettpfännchen verwenden. Bei Kosmetika und Deos solltest Du darauf achten, dass keine Aluminiumsalze enthalten sind, das ist mittlerweile gut gekennzeichnet auf den Verpackungen.

Mehrwegflaschen statt Getränkedosen, Verzicht auf Kaffeekapseln, Joghurt aus dem Glas – die Liste ist lang, und wenn Du ein bisschen darauf achtest, wirst Du sehen, dass es gar nicht so schwierig ist, Deine Küche etwas nachhaltiger und gesünder zu gestalten.




Andere Länder – andere Sitten:
Teil 5: Peru

Überall auf der Welt essen die Menschen unterschiedlich. Mit den Händen oder mit Besteck? Auf dem Boden sitzend oder auf Stühlen? Laut oder leise? Wer sich nicht auskennt, kann sich da manchmal ganz schön wundern.
Diesmal führt uns die Reise nach Peru. Zwischen schneebedeckten Anden, der Pazifikküste, dem schwülheißen Amazonasgebiet, Wüstenlandschaft und dem kargen Altiplano-Hochland findet fast jeder Naturliebhaber seine Nische. Doch nicht nur landschaftlich hat Peru eine ganze Menge zu bieten. Die Vielfalt findet sich auch in der peruanischen Küche wieder. Wie ausgefallen das sein kann, erfährst Du hier:

Vielfalt im Land und auf dem Teller
Die peruanische Küche basiert auf der traditionellen Küche der Ureinwohner, den Inkas. Mit der Zeit kamen verschiedene Einflüsse durch Einwanderer dazu, wie zum Beispiel aus Spanien, Afrika, China, Italien, Frankreich und England. In Peru gibt es verschiedene Regionalküchen. Durch die unterschiedlichen Klimazonen im Land ist die Küche in Peru sehr vielseitig. Während an der Pazifikküste viele Meeresfrüchte gegessen werden, kochen die Peruaner im Anden-Hochland vor allem mit Kartoffeln, Mais und Pflanzenknollen. Im Amazonas-Regenwald werden besondere Süßwasserfische zubereitet, und man findet die leckersten Dschungelfrüchte.

Typisches Essen und Trinken aus der peruanischen Küche
Ein typisches Nationalgericht in Peru ist Ceviche. Dieses Gericht besteht aus rohem, kleingeschnittenen Fisch, der in einem Sud aus Limettensaft, Salz, Zwiebeln und Chili mariniert wird. Diese sogenannte „Tigermilch“ gart den Fisch durch die Säure des Limettensafts. Generell wird in der peruanischen Küche sehr viel Fleisch und Fisch gekocht. Und da landet auch mal ein (für uns) etwas unerwartetes Tier auf dem Teller … Ein weiteres typisches Gericht der peruanischen Küche ist nämlich das Meerschweinchen, dort auch „Cuy“ genannt. Zusammen mit Choclo (peruanischem Mais, der viel dickere Körner hat) wird dieses Gericht gerne bei Nationalfesten gegessen. Und auch die niedlichen Alpakas landen dort gelegentlich auf dem Teller.
Das wohl typischste Getränk in Peru ist der Pisco Sour – ein Cocktail aus Branntwein, Limettensaft, Eiweiß und Zuckersirup. Wer Lust auf eine Limo hat, sollte unbedingt die Chicha Morada probieren. Lila Mais wird zusammen mit Wasser, Ananas, Nelken, Zimt, Zitronen und Zucker gekocht, und fertig ist das alkoholfreie Nationalgetränk. Ein weiteres typisches Getränk ist der Mate de Coca. Dieser Tee wird vor allem in den Bergen gerne serviert, weil er bei der Höhenkrankheit wahre Wunder bewirkt. Die Coca Blätter werden einfach mit heißem Wasser aufgegossen und schon ist ein kleiner Energie Kick gebraut, der Dir bei Müdigkeit und Schwindel in der Höhe hilft. Auch bei Kopfschmerzen und Bauchweh kann Dir mit den Coca Blättern geholfen werden – ein kleines Allerheilmittel der Peruaner.

Die Pachamama meint es gut!
Pachamama bedeutet Mutter Erde auf Quechua – der Sprache der Inka. Und die ist ganz schön fruchtbar in diesem Land, in dem es so viele verschiedene Klimazonen gibt.
Im tropischen Regenwald Perus findest Du zum Beispiel unheimlich leckeres und ausgefallenes Obst. Man schmeckt sofort den Unterschied zu dem Obst, das einen langen Transportweg zu uns hinter sich hat. Der Geschmack ist viel süßer! Die Märkte in den Städten und Dörfern in Peru leuchten voller bunter Farben von Mango, Papaya, Ananas, Granatapfel und Banane. Aber auch noch exotischere Früchte kann man dort finden, wie zum Beispiel die Cherimoya, die an eine Mischung aus Ananas, Banane und Zimt erinnert, und die Granadilla aus der Familie der Passionsfrucht und Maracuja. Oder hast Du schon mal von Kochbananen gehört? Sie schmecken angebraten ähnlich wie Kartoffeln und werden oft zu Hauptspeisen serviert.
Apropos Kartoffel: Wenn Du bisher dachtest, Kartoffeln sind typisch deutsch, dann müssen wir Dich da leider enttäuschen, denn die Kartoffel (in Peru „papa“ genannt) kommt aus dem Inkareich und wurde seinerzeit erst von den Spaniern nach Europa gebracht. Auch da hat die Pachamama es gut gemeint, denn heute sind die Peruaner stolz wie Oskar auf ihre über 3000 verschiedenen Kartoffelsorten!

Streetfood
In jeder Stadt und auch in den kleinen Dörfern findet man kleine Essenswagen auf den Straßen, an denen gegrillt wird oder typische frittierte Süßspeisen verkauft werden. Die Peruaner lieben zum Beispiel ihren Mais mit Käse. Am Straßenrand siehst du oft die „Mamitas“, die aus einem großen Sack dampfende, heiß gekochte Maiskolben hervorzaubern. Dazu gibt es ein Stück Käse und verschiedene würzige Soßen. An anderen Ständen oder auf den zahlreichen Märkten kannst du leckere Limonade, Tee oder frisch gepressten Saft kaufen. Auf den Straßen oder in den kleinen unscheinbaren Restaurants findest Du das typischste Essen, das sehr preiswert ist und wirklich gut satt macht. Besondere Benimmregeln am Tisch gibt es in Peru nicht. Die Peruaner sind sehr freundlich und hilfsbereit und freuen sich, Dir ihre leckeren Gerichte anzubieten. Zwar solltest Du mit einem europäischen Magen etwas aufpassen (getreu dem Motto: cook it, peel it or leave it 😉 ), aber die Küche hat sooo viel zu bieten und hält viele leckere Überraschungen bereit.

Wir wünschen Dir ¡buen provecho!




Spinat Revival – Popeye hatte Recht

Wer kennt ihn nicht, den Comic-Helden Popeye, wie er mit seinen Spinatdosen in Sekundenschnelle schlaffe Oberarme aufpumpt? Der Spinat verleiht dem muskelbepackten Seemann wahre Superkräfte. Und an dieser Geschichte ist sogar was dran!

Wissenschaftler haben nun nachgewiesen, dass das grüne Gemüse Deine Muckis tatsächlich zum Wachsen bringt. Um genau zu sein: Die im Spinat enthaltene Substanz Ecdysteron hat einen großen Einfluss auf die Muskelzellen. Ein Expertenteam hat in einem Experiment die Wirkung bei Leistungssportlern getestet. Testpersonen bekamen zehn Wochen lang Kapseln mit Ecdysteron oder gleich aussehende Kapseln ohne Wirkstoff, so genannte Placebos – sie wussten aber nicht, welcher Gruppe sie angehörten. Am Ende wurde festgestellt, dass die Personen, die Ecdysteron zu sich genommen hatten, deutlich mehr Maximalkraft beim Training aufgebaut haben. Nach Ansicht der Forscher wird damit belegt, dass der Spinatinhaltsstoff wie ein klassisches Dopingmittel wirkt. Sie fordern nun, dass Ecdysteron von der Welt-Anti-Doping-Agentur auf die Dopingliste gesetzt wird.

Aber bevor Du dich jetzt auf den Weg machst und kiloweise
Spinat einkaufst: Die Portionen aus Popeyes Spinatdosen reichen wohl nicht für die
Verwandlung in einen Kraftprotz: Dafür müsstest Du umgerechnet bis zu vier Kilo
des Blattgemüses essen – und das jeden Tag. Trotzdem ist Spinat ein echter
Powerstoff für Deine Zellen und ein hervorragender Vitaminlieferant. Er versorgt
deinen Körper mit wichtigen Mineralstoffen, Proteinen und sekundären
Pflanzenstoffen und die Antioxidantien im Spinat sind kleine Schutzengeln für
Deine Körperzellen. Spinat besteht außerdem zu 91% aus Wasser und hat wenige
Kohlenhydrate und Kalorien – die perfekte Wahl also für eine gesunde und
ausgewogene Ernährung.

Egal, ob als Gemüse, Salat, Suppe oder Smoothie – Popeyes Liebling ist ein echtes Allround-Talent, auf das Du in der Küche auf keinen Fall verzichten solltest!




Andere Länder – andere Sitten:
Teil 4: Spanien

Überall auf der Welt essen die Menschen unterschiedlich. Mit den Händen oder mit Besteck? Auf dem Boden sitzend oder auf Stühlen? Laut oder leise? Wer sich nicht auskennt, kann sich da manchmal ganz schön wundern.
Dieses Mal führt uns die Reise auf die Iberische Halbinsel: Und zwar nach Spanien.
Spanien gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Europa, dabei locken uns besonders die schönen Strände und Küstenregionen, die Großstädte mit ihren beeindruckenden Bauwerken und die entspannte Atmosphäre auf dem Land. Aber auch die Gastronomie Spaniens hält einige Leckerbissen parat. Was die spanische Küche auszeichnet, erfährst Du hier:

Die spanische Lebensfreude
Der fröhliche und entspannte Lebensstil der Spanier spiegelt sich in der spanischen Küche wieder. Beim Essen und Trinken geht es nicht nur darum, satt zu werden. Mittag- und Abendessen sind daher meist ausgiebig und die Spanier lassen sich Zeit. Mit einem guten Wein oder einem Bierchen lassen sie den Abend gerne ausklingen und die Spanier mögen es spät zu essen – sehr spät. Abendessen gibt es üblicherweise erst zwischen 21 und 22 Uhr. Zu den Essenszeiten füllen sich die kleinen Plätze in der Stadt, die Spanier plaudern munter miteinander und man kann sich in dieser offenen und lockeren Atmosphäre richtig willkommen fühlen. Die Nächte in den spanischen Tapas Bars sind lang, lustig und laut. Zu Tisch läuft es ab wie bei uns in Deutschland auch, Du musst Dich nur darauf einstellen, dass sich die Spanier für alles mehr Zeit lassen und Du Dich manchmal etwas gedulden musst.

Snacks aus der spanischen Küche
Typisch sind in Spanien die Tapas, kleine Appetithäppchen in vielen verschiedenen Varianten. Entweder man isst sie zwischendurch als kleinen Sattmacher oder bestellt sich zum Abendessen in der Runde eine Auswahl an Tapas, die dann am Tisch geteilt werden. Dazu gehören zum Beispiel grüne Oliven, kräftiger Käse, Patatas Bravas (kleine Kartoffelecken mit Aioli und einer scharfen roten Soße), Tortilla de Patatas (Omelette mit Kartoffeln und Zwiebeln), gebratene Chorizo (Paprikawurst) oder Meeresfrüchte. So ein Tapas-Abendessen macht ganz schön satt, weil man so viele leckere Häppchen probieren kann. Also lass Dich nicht davon abschrecken, dass es „Snacks“ sind – für ein ausreichendes Abendessen ist damit auf jeden Fall gesorgt und du kannst ruhigen Gewissens auf den Hauptgang verzichten. In Andalusien wird Dir in einem Café oder einer Bar sogar zu einem Getränk  umsonst eine Tapa deiner Wahl serviert und auch sonst bekommst Du in einer Bar oft ein Schälchen Oliven auf den Tisch gestellt.

Leckereien vom Mittelmeer
Da das Land vom Meer umgeben ist, gibt es in Spanien viele Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten, aber auch Fleisch wird relativ viel gegessen. Trotzdem gibt es vor allem auch bei den Tapas immer eine große Auswahl an vegetarischen Gerichten. Wenn Dich Deine Reise mal nach Spanien führt, solltest Du außerdem unbedingt eine Paella probieren. Das Reisgericht aus einer speziellen Paella Pfanne, das üblicherweise mittags serviert wird, gibt es in verschiedensten Varianten: klassischer Weise mit Meeresfrüchten und Fleisch, aber auch vegetarisch mit Gemüse. Am besten ist die Paella übrigens, wenn man den Reis unten etwas von der Pfanne abkratzen muss! 😉

Schneller Start in den Tag
Nach dem späten Essen und den langen Abenden in den Bars, wundert es nicht, dass das Frühstück in Spanien eher spärlich ausfällt. Ein typisches Frühstück, das Du an jeder Ecke findest, und meist auf dem Weg zur Arbeit geholt wird, besteht aus einem Baguette mit einer besonderen Tomatensalsa und einem Café con leche (Milchkaffee) oder Orangensaft – sehr simpel, aber unheimlich lecker! Wenn Dir das nicht reicht, findest Du in jedem Café auch immer eine Auswahl an leckerem Gebäck wie Magdalenas (kleine Muffins) oder Empanadas (gefüllte Teigtaschen). Nicht zu vergessen sind Churros: frittierte Teigstangen, die in heiße Schokolade getunkt werden – mmmmh!

Die Liste mit spanischen Spezialitäten ist lang. Probier’ Dich einfach selbst durch die Tapas und die leckeren Süßspeisen! Wir wünschen Dir ¡buen provecho! (guten Appetit!).




Ingwer – der feurig scharfe Alleskönner

Ursprünglich stammt Ingwer aus dem fernen Osten und wird am häufigsten in Indien, China, Indonesien, Nigeria und Nepal angebaut. Ingwer ist eines der gesündesten Nahrungsmittel überhaupt. Aber was ist Ingwer eigentlich? Botanisch heißt er Zinnober Officinalis, und ähnlich wie bei Zwiebeln oder Kurkuma ist der gesunde Teil der Pflanze die Wurzelknolle. Vor 100 Jahren war Ingwer hierzulande noch völlig unbekannt, heute ist diese tolle Knolle aus der Küche kaum noch wegzudenken. 

Du kannst Ingwer gut zum Kochen verwenden, um Deinem Gericht ein unverwechselbares Aroma zu verleihen. Currys und andere asiatische Gerichte kannst Du damit super aufpeppen und ihnen noch eine weitere gesunde Zutat zufügen.

Denn
im Ingwer stecken viele gesunde ätherische Öle, Vitamin C, Magnesium, Eisen und
Kalzium – er tut Deinem Körper also echt was Gutes. Und nicht zu Unrecht wird
der Ingwer auch als Vitaminbombe bezeichnet, weil er das Immunsystem stärkt und
vor allem bei einer Erkältung wahre Wunder erzielt. Krankheitserreger können
sich schwerer in den Schleimhäuten festsetzen, Ingwer hemmt Entzündungen und
hilft sehr gut bei Halsschmerzen. Wenn Du ihn als Tee trinkst oder einfach ein
Stückchen kaust (auch wenn das vielleicht nicht die leckerste Variante ist),
merkst Du, wie der Ingwer Deinen Körper von innen wärmt und die Durchblutung
und den Kreislauf anregt.

Die
Scharfstoffe, die sogenannten Gingerole, machen den feurig scharfen Geschmack
aus. Sie helfen bei Verdauungsbeschwerden, tragen zur gesunden Darmflora bei
und beruhigen einen rebellierenden Magen. Besonders nach fettigem Essen, das
schwer im Magen liegt, kann Ingwer helfen. Vielleicht kennst Du es, dass Dir
beim Autofahren manchmal schlecht wird? Auch da ist Ingwer ein kleines
Zaubermittel. Er lindert das flaue Gefühl im Bauch und schützt vor Erbrechen.

Die
kleine Knolle kurbelt außerdem den Stoffwechsel an und kann vorteilhaft bei
einer Diät sein, denn die Fettverdauung und die Magensäureproduktion werden
gefördert.

Wie Du merkst, ist Ingwer also ein wahrer Alleskönner und sollte in Deiner Küche nicht fehlen! Er verleiht nicht nur Deinen Gerichten ein unverwechselbares Aroma, sondern hilft Dir wieder auf die Sprünge, falls dein Körper mal einen kleinen Gesundheits-Kick braucht!

Wie du mit Ingwer einen Muntermacher und Erkältungsbooster selbst herstellst erfährst du hier!




Das verkannte Genie:
Champignons

Champignons kennt eigentlich jeder, und so richtig spektakulär wirken sie erstmal nicht. Das ist kein Wunder, denn Champignons sind die meist angebauten Speisepilze weltweit. Schon im 18. Jahrhundert haben die Franzosen damit angefangen, Champignons zu züchten. Aber damals war das noch sehr aufwendig, und so galten sie als exklusive Delikatesse und waren noch ausschließlich dem Königshaus und dem Adel vorbehalten. Ab den 1950er Jahren fand der Anbau dann in größerem Maße statt, ab den 1960er Jahren auch in Deutschland. Seitdem ist aus der Rarität eine Lieblings-Zutat in vielen Küchen geworden.

Champignons sind ziemlich genial: Sie bestehen zu ca. 90% aus Wasser, haben wenig Kalorien und enthalten viel Eiweiß. Außerdem beinhalten sie B-Vitamine, Vitamin D, Eisen, Kalium, Magnesium und Zink. Wenn Du Deinen Abwehrkräften oder Deinen Knochen ordentlich Power geben willst, sind sie eine super Wahl – egal ob mit weißem oder braunem Kopf.

Auch in der Küche sind Champignons kleine Genies. Du kannst sie anbraten oder grillen, in einer leckeren Suppe mitkochen oder einfach roh im Salat essen. Oder beim Gulasch oder im Belag für Deine Quiche. Überhaupt kannst Du ziemlich nach Lust und Laune ausprobieren, denn sie passen zu ganz vielen Gerichten.

Neugierig? Dann probiere unsere gefüllten Champignons. Die sind nicht nur einfach gemacht, sondern auch super lecker!




Der richtige Zimt

Der Geruch der Weihnachtszeit: Dampfender Punsch, würziger Glühwein und süße Zimtsterne verbreiten einen tollen Duft, und sie schmecken auch so richtig nach Weihnachten. Dabei spielt besonders Zimt eine wichtige Rolle, aber nicht nur zur Weihnachtszeit.  Auch sonst finden wir Zimt das ganze Jahr über z. B. in Chutneys, Currygerichten, Müslis oder einfach mit Zucker vermischt auf einem leckeren Milchreis. Vielleicht hast auch Du Zimt das ganze Jahr über als Gewürz in Deiner Küche.

Obwohl er so bekannt ist, wissen nur wenige Leute, dass Zimt ein Lorbeergewächs ist, von dem es hunderte Arten gibt. Dabei werden zum Kochen und Backen aber nur zwei Sorten benutzt, und zwar der sogenannte Cassia-Zimt (auch China-Zimt genannt) und Ceylon-Zimt. Unterscheiden lassen sich die beiden als Zimtstange im Querschnitt. Während Ceylon-Zimt aus vielen Schichten besteht, die sich im Inneren verdichten und kaum eine Öffnung lassen (die ersten drei Bilder unserer Slideshow), sieht Cassia-Zimt eher wie ein Röllchen aus, das in der Mitte meist eine oder mehrere klar erkennbare Öffnungen hat (die letzten beiden Bilder).

Beide Sorten duften köstlich und verleihen Deinem Essen oder Getränk den würzigen Pep. Also immer ordentlich rein damit? – Klar, aber nur, wenn Du Ceylon-Zimt verwendest! Mit Cassia-Zimt dagegen solltest Du sehr sparsam umgehen, denn der enthält viel Cumarin, das in großen Mengen z. B. die Leber schädigen kann. Dabei liegt der Grenzwert bei Personen um die 60kg bei einem gestrichenen Teelöffel am Tag – und wenn Du Dir überlegst, wieviel Zimt gerade zur Weihnachtszeit überall drin ist, ist das nicht viel.

Zum Vergleich: Cassia-Zimt enthält circa 100 Mal so viel Cumarin wie der teurere Ceylon-Zimt. Du kannst also davon ausgehen, dass Ceylon-Zimt im Handel auch so deklariert wird, da der geringe Cumaringehalt ein klares Qualitäts-merkmal ist. Wenn einfach nur Zimt auf der Packung steht, solltest Du von Cassia-Zimt ausgehen und bei der Dosierung sehr sparsam sein.

Hast Du Lust, gleich etwas Leckeres mit Zimt zu backen? Dann probiere unsere köstlichen Zimtsterne, die findest Du hier.




Andere Länder – andere Sitten
Teil 3: Frankreich

Überall auf der Welt essen die Menschen unterschiedlich. Mit den Händen oder mit Besteck? Auf dem Boden sitzend oder auf Stühlen? Laut oder leise? Wer sich nicht auskennt, kann sich da manchmal ganz schön wundern.
Dieses Mal werfen wir einen Blick zu unseren direkten Nachbarn nach Frankreich. Und obwohl die Entfernung relativ gering ist, gibt es doch einige wichtige Unterschiede beim Verhalten am Tisch und in Gesellschaft. Wir zeigen Dir, worauf Du achten musst:

Allgemein:
Im Vergleich zu uns sind die Franzosen echte Genussmenschen. Sie legen großen Wert auf gutes Essen und auf die Qualität der Lebensmittel. Frische Produkte vom Markt sind viel angesagter als bei uns und werden viel und gern gekauft. Regionale Spezialitäten wie z. B. Austern, Crêpes und guter Wein, die hier als etwas Besonderes gelten, sind in Frankreich ganz selbstverständlich.
Aber nicht nur die Zutaten sind wichtig, auch das Drumherum spielt eine wichtige Rolle. Höfliches Verhalten und ordentliche Kleidung sind ein echtes Muss. Wenn du viele höfliche Redewendungen wie z. B. Pardon (Verzeihung), s’il vous plaît (bitte) und merci (danke) benutzt, kann nicht mehr viel schiefgehen. Zur Kleidung erfährst Du gleich noch mehr …

Essen gehen in Frankreich:
Aufgepasst! Wer in Frankreich in einem guten Restaurant essen geht und sich einfach an einen Tisch setzt, fällt auf. Denn normalerweise weist der Kellner den Platz zu. Lockerer ist das Ganze natürlich in Cafés, Bars oder Touristenlokalen. Außerdem legen die Franzosen mehr Wert auf elegante Kleidung, selbst in der Freizeit. Leger oder sportlich ist dann eben elegant-leger oder elegant-sportlich. In einem Restaurant solltest Du also immer etwas schicker angezogen sein und Deine Hoodies auf jeden Fall im Schrank lassen.

Dann bei Tisch …
Man ruft nicht nach dem Kellner, sondern macht mit dezenten Zeichen auf sich aufmerksam. Bevor das Essen ausgewählt wird, gibt es meist einen Aperitif, während man in die Speisekarte guckt. Vor dem eigentlichen Essen gibt es dann oft noch einen kleinen Gruß aus der Küche, um den Appetit anzuregen (Amuse-Gueule). Generell solltest Du für das Essen im Restaurant mehr Zeit einplanen, als bei uns üblich. Denn selbst in gewöhnlichen Lokalen gibt es sehr gutes Essen, das in mehrgängigen Menüs serviert wird.
Und noch ein Wort zum Baguette, das ja oft klischeemäßig als französische Nationalspeise angesehen wird (ähnlich wie Froschschenkel, die heutzutage aber keiner mehr isst …). Obwohl in Frankreich wie bei uns natürlich auch mit Besteck gegessen wird, darfst Du das Baguette ruhig mit Deinen Händen abbrechen. Zweite wichtige Ausnahme: Anders als hier ist es üblich, nach dem Essen einen kleinen Anstandsrest auf dem Teller liegen zu lassen.

Der Franzose liebt nicht nur die gute Küche seines Landes, sondern hat generell einen sehr ausgeprägten Nationalstolz. Das solltest Du im Gespräch immer im Hinterkopf behalten und heikle Themen wie z. B. Politik bei Tisch am besten nicht ansprechen.

Zu guter Letzt
Wenn es Dir geschmeckt hat, solltest Du das auf keinen Fall mit der bei uns typischen Geste für „alles okay“ zeigen. Denn wer in Frankreich seinen Daumen und Zeigefinger zu einem Ring formt, während die anderen Finger abgespreizt werden, gibt dem Gegenüber zu verstehen, dass etwas Null Wert hat. Das kannst Du dann wahrscheinlich auch nicht mehr wieder gut machen, indem Du ein ordentliches Trinkgeld da lässt. 😉

Alles klar soweit? Dann wünschen wir Dir bon appétit (guten Appetit)!