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Sägespähne im Erdbeerjoghurt?!

Erdbeerjoghurt gibt es zu jeder Jahreszeit massenhaft und günstig in den Kühlregalen. Und wo kommen die vielen Erdbeeren her, wo sie doch nur etwa von Mai bis Juli Saison haben?

Ganz einfach: So viele Erdbeeren sind es gar nicht, denn das wäre den Herstellern zu teuer. Viel günstiger ist es, statt Erdbeeren Erdbeer-Aroma zu nehmen, das man aus pflanzlichen und auch tierischen Rohstoffen herstellt. Und hierfür eignet sich vor allem Holz. Auf Holzspänen züchtet man z. B. Schimmelpilzkulturen, aus denen man das Erdbeeraroma gewinnt. Lecker klingt das nicht … Und weil das alles natürliche Stoffe sind, darf das dann trotzdem als „natürliches Aroma“ betitelt werden.

Anders ist es, wenn auf der Packung steht „natürliches Erdbeeraroma“, hier muss das Aroma zu 95 % aus Erdbeeren gewonnen worden sein. Klingt auch noch spooky? Am besten kauft Ihr Bio-Joghurt ohne Aroma oder Ihr macht den Fruchtjoghurt einfach selbst!




Energydrinks – guter Kick mit Risiko?

Immer mehr Jugendliche und sogar Kinder konsumieren regelmäßig koffeinhaltige Energydrinks. Doch wer große Mengen davon innerhalb weniger Stunden zu sich nimmt, riskiert gesundheitliche Probleme, die unter anderem auf das Koffein darin zurückzuführen sind.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft bis zu 3 mg Koffein pro Kilogramm Körpergewicht und Tag als unbedenklich ein. Das bedeutet für einen jungen Menschen, der 50 kg wiegt, dass er höchstens 150 mg Koffein pro Tag zu sich nehmen darf. Da in einer üblichen 250 ml Dose Energydrink ca. 80 mg enthalten sind, wäre die Grenze mit zwei täglichen Dosen bereits überschritten.

Die Verbraucherzentralen fordern daher ein Verkaufsverbot für Minderjährige und eine bessere Kennzeichnung der Produkte.

Warum genau Energydrinks ungesund sein können, findest Du hier.

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums an der BBS2 Hannover entstanden. Wir danken Debora für ihre Ideen.




Algen in der Sahne? – Carrageen!

Auf der Zutatenliste vieler Lebensmittel wie z. B. Sahne, Pudding, Ketchup oder Eis findet man „Carrageen“ oder „E 407“. Es wird als Gelier- und Verdickungsmittel oder als Stabilisator eingesetzt – auch in vegetarischen und veganen Produkten, denn es wird aus Rotalgen gewonnen. Trotz der eigentlich natürlichen Herkunft ist seine gesundheitliche Wirkung auf den menschlichen Körper bislang umstritten.

So reagieren einige Menschen allergisch, und in Tierversuchen konnte beobachtet werden, dass Carrageen das Immunsystem beeinträchtig und das Krebsrisikos erhöht. Wie weit das auch den Menschen betrifft, ist nicht ganz klar. In Babynahrung darf es nicht eingesetzt werden. Oft ist Carrageen auch unnötig, wenn es z. B. nur dazu dient, Lebensmittel länger ansehnlich zu halten. Da kann man auch frische Produkte kaufen oder auf gesunde Alternativen wie Pektin, Johannisbrotkernmehl oder Agar-Agar zurückgreifen. Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich!




Schwein im Wackelpudding

Er wackelt, ist bunt und schmeckt am allerbesten mit Vanillesauce – der gute, alte Wackelpeter! 

Eigentlich braucht man doch nur Pulver, Wasser und Zucker: Wo kommt jetzt das Schwein her? Es muss nicht unbedingt Schwein sein, aber das Pulver ist tatsächlich meistens nicht vegetarisch.  

Denn: Wackelpudding wird nur so schön wackelig, weil er geliert. Damit das klappt, braucht man ein sogenanntes Geliermittel. Und im Wackelpudding ist das meistens ganz traditionell Gelatine.  

Gelatine ist Kollagen, das aus dem Bindegewebe von Schweinen oder Rindern hergestellt wird. Und deshalb ist Wackelpudding dann nicht vegetarisch!  

Aber es gibt Veggie-Alternativen: Pulver mit Agar-Agar oder Pektin funktionieren alle super. 




Glänzende Lebensmittel dank Läusepipi?

Hast du dich schon mal gefragt, wieso manche Äpfel im Supermarkt so krass glänzen? Die Antwort: Schellack!  

Ja, genau. Schellack ist wirklich ein Lack, der aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus hergestellt wird. Die Läuse ernähren sich von Baumsäften und bilden daraus ein Harz, mit dem sie Hüllen für ihren Nachwuchs bauen. Wenn es soweit ist, bohren sich die Kleinen da heraus und lassen die Hülle zurück. 

Und das kann man dann essen?!  

Klar, Schellack ist als Überzugsmittel auf Lebensmitteln zugelassen, er ist gesundheitlich unbedenklich. Aber Läuse-Ausscheidungen … ? Muss man halt mögen. Und man muss wissen, dass bei der industriellen Gewinnung nicht immer gewartet wird, bis die kleinen Läuse wirklich raus sind, und so wird nicht nur das Harz geerntet, sondern mit ihm auch eine Menge lebender Läuse. 

Du findest Schellack auf vielen Lebensmitteln. Auch auf Süßigkeiten wie Jelly Beans, in Kaugummis und auf Schokolinsen. Achte einmal auf die Inhaltsstoffe, da wird Schellack oft als E904 angegeben.