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Be yourself – Auch ruhig mal gegen den Strom!

08/15 und Langeweile gibt es bei ihr nicht! Denn Alena (25) ist ein echter Freigeist und hat keine Angst, auch mal etwas anders zu machen – sowohl beruflich als auch in ihrer Freizeit. Wie das genau aussieht, hat sie uns in einem Interview verraten.

Hallo Alena, schön, dass Du bei uns bist!
Als KFZ-Mechatronikerin hast Du ja nicht gerade einen typischen Frauenberuf gewählt. Erzähl uns doch mal, wie Du dazu gekommen bist.

Also als kleines Mädchen wollte ich Krankenschwester werden, wie das in dem Alter ganz viele wollen. Dabei hatte ich eigentlich schon immer das Gefühl, nicht so ein ganz typisches Mädchen zu sein. Später dann, in der Schule, habe ich meinen ersten festen Freund kennengelernt, der Cross-Motorradfahrer war. Damit fing bei mir dann das Interesse an Motorrädern und der Technik an. Ich wollte also zuerst Motorradmechanikerin werden.

Und wie bist Du dann auf KFZ-Mechatronikerin gekommen?

Leider sind die Werkstätten für Motorräder kleiner, und es gibt deshalb auch viel weniger Ausbildungsplätze. Ich habe deshalb erstmal ein Schulpraktikum in einer Autowerkstatt gemacht. Ich wusste, dass mir das auf jeden Fall besser gefallen würde als z. B. im Büro zu sitzen. Und so war es dann auch. Ich habe noch freiwillig einige Praktika in den Schulferien gemacht und war mir dann sicher, dass KFZ-Mechatronikerin genau der richtige Beruf für mich ist.

Hast Du da als Frau oft mit Vorurteilen zu kämpfen?

Vorurteile gab es gerade in der Lehre schon. Ein Prüfer „vom alten Eisen“ hat mich auf jeden Fall spüren lassen, dass er eine Frau in dem Beruf fehl am Platz findet. Da musste ich dann auch eine Prüfung wiederholen, aber das war für mich nur halb so wild. Trotzdem hatte ich eigentlich gedacht, dass wir aus dem Jahrhundert raus sind, wo es so starre Berufsvorstellungen gibt.

Und die Kunden?

Bei den Kunden ist es ziemlich durchmischt. Hin und wieder nehmen sie mich als Mechatronikerin nicht ernst, aber das ist dann auch immer eher die ältere Generation, die das einfach nicht gewöhnt ist. Andersherum finden viele Leute es auch richtig interessant und wollen mehr über mich und meine Berufswahl wissen.

Bastelst Du auch privat gern und baust Dir Dein Traumauto selbst zusammen?

Also privat basteln tue ich aktuell gar nicht. Da trifft dann der Spruch „Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe“ zu. Ich habe zwar ein Auto, aber das soll einfach nur fahren und muss nicht viel hermachen. Als Hobby ist basteln auch einfach zu teuer, da werden ja nicht nur die Teile, sondern auch der Platz und das Werkzeug benötigt. So eine Hebebühne hat man im Normalfall nicht im Keller. Wenn ich den Platz und die Ausstattung hätte, würde das wahrscheinlich auch anders aussehen. Aber so wäre es eine Quälerei.

Du hast ja gesagt, Du bist über das Interesse am Motorrad zum Auto gekommen. Wie sieht es denn mit dem Motorradfahren aktuell bei Dir aus?

Also ich fahre zwar hin und wieder noch Motorrad, aber eine eigene Maschine habe ich dafür nicht mehr. Für mich war beim Motorradfahren immer besonders der Cross-Bereich spannend. Ich leihe mir dann immer mal die Cross-Maschine von einem Freund und mache eine kleine Ausfahrt.

Motocross wegen des Nervenkitzels?

Nein, ich bin da über meinen damaligen Freund einfach so reingerutscht. Am Anfang habe ich mich einfach nur auf seine Maschine gesetzt und Gas gegeben. Er hat mir dann immer weiter alles gezeigt und ich bin als Hobby daran hängen geblieben. Mit Nervenkitzel hat das aber nichts zu tun. Ich wollte mich auch nie mit anderen Fahrern messen oder eine große Show mit dem Motorrad abziehen, wie man das vom Motocross eigentlich so gewöhnt ist. Mir geht es nur um das Abschalten beim Fahren. Das geht sehr gut, wenn man einfach durch den Wald fährt, wo man allein ist und niemand einen stören kann.

Neben coolen Bikes fährst Du ja auch noch Fahrrad und gehst zum Fitness. Sport spielt eine große Rolle in Deinem Leben, oder?

Ich mache Sport in erster Linie aus gesundheitlichen Gründen. Ich habe aufgrund einer chronischen Erkrankung zu wenig Blut, deshalb muss mein Kreislauf in Schwung bleiben. Im Sommer fahre ich also regelmäßig überall nur mit dem Rad hin. Dazu bin ich zwei bis drei Mal die Woche beim Fitnesstraining. Da mache ich dann ganz normales Zirkeltraining, also eine Mischung aus Kraft und Ausdauerübungen. Es macht mir natürlich auch viel Spaß, aber der Grundgedanke dabei ist schon meine Gesundheit und auch, später im Alter fit zu bleiben.

Hast Du auch einen Konstruktionsplan für eine gesunde und ausgewogene Ernährung?

Das führt auch wieder auf die chronische Krankheit zurück. Da muss ich auf einige Sachen verzichten, z. B. auf Fleisch. Ich achte auch generell darauf, wo die Produkte herkommen und wie sie produziert werden. Wenn ich merke, dass Lebensmittel aus schlechter Produktion kommen, reduziere ich den Konsum sehr stark oder lasse es ganz. Insgesamt bin ich auch in einer Szene unterwegs, wo alle sehr nachhaltig leben. Da habe ich auch den Grundgedanken her, beim Essen besonderen Wert auf die Qualität zu legen.

… und das bedeutet konkret?

Ich esse viel Obst und Gemüse. Die Zutaten sollen frisch und möglichst wenig verarbeitet sein. Und wegen der Nachhaltigkeit kaufe ich auch gerne regionale Zutaten ein, wenn das geht. Aber ich bin da nicht dogmatisch unterwegs …

Hast Du denn auch einen speziellen Ernährungsplan für Zeiten, in denen Du besonders viel Sport treibst?

Eigentlich nicht. Für mich sind Ernährung und Sport zwei wichtige, aber getrennte Dinge. Kurz gesagt ist mir das einfach zu kompliziert, mich lange hinzusetzen und mir einen Ernährungsplan auszuarbeiten. Ich achte einfach auf das, was ich esse und informiere mich über die Qualität und den Verarbeitungsvorgang. Damit bin ich bis jetzt immer gut gefahren.

Wir danken Dir für den spannenden Einblick in Dein Leben!