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Einfluss von Social Media auf das Essverhalten

Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Internet. Besonders beliebt sind dabei Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok und Co. Weltweit nutzen rund 5 Milliarden Menschen das Internet, darunter auch die sozialen Netzwerke. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2022 sind von den 14- bis 29-Jährigen 88 Prozent einmal wöchentlich oder häufiger auf Social Media unterwegs. Das meistgenutzte Netzwerk in dieser Altersgruppe ist Instagram. So haben Influencer wie Steffano Zarrella (1,4 Mio. Follower), Pamela Reif (9,0 Mio. Follower) und Shanti Joan Tan (1,1 Mio. Follower) ein Millionenpublikum, das sie durch die Darstellung ihres Lebensstils und durch ihre Selbstinszenierung beeinflussen können.

Und Ernährungs- und Gesundheitsthemen, die Food-LiebhaberInnen Inspirationen und Rezeptideen bieten, sind dabei allgegenwärtig. Die Posts bieten aber nicht nur mehr oder weniger hilfreiche Informationen und teils gute Unterhaltung, sie haben auch Schattenseiten, die das Essverhalten negativ beeinflussen können.

Da die geposteten Nachrichten und Fotos meistens nur Einblicke in perfekt scheinende Welten geben, besteht die Gefahr, dass gerade junge Menschen unter einen hohen Nachahmungsdruck geraten und ihre Ernährung und den eigenen Körper einem bestimmten (Schönheits-)Ideal anpassen wollen, auch wenn das gar nicht zu ihnen passt. Verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich aus Social Media-Nutzung ein höheres Risiko gegenüber Essstörungen entwickelt.

Kennst Du das auch? Wenn Du Dich jetzt angesprochen fühlst, ist der erste Schritt, Dir bewusst zu machen, dass Dich die sozialen Online-Netzwerke vielleicht mehr beeinflussen, als Du bisher dachtest. Im zweiten Schritt solltest Du probieren, weniger Zeit auf diesen Plattformen zu verbringen und alles zu lassen, was Dir nicht guttut – also wieder mehr auf die eigene innere Stimme zu hören.

 

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums an der BBS2 Hannover entstanden. Wir danken Diana und Mirjam für ihre Ideen.




Algen in der Sahne? – Carrageen!

Auf der Zutatenliste vieler Lebensmittel wie z. B. Sahne, Pudding, Ketchup oder Eis findet man „Carrageen“ oder „E 407“. Es wird als Gelier- und Verdickungsmittel oder als Stabilisator eingesetzt – auch in vegetarischen und veganen Produkten, denn es wird aus Rotalgen gewonnen. Trotz der eigentlich natürlichen Herkunft ist seine gesundheitliche Wirkung auf den menschlichen Körper bislang umstritten.

So reagieren einige Menschen allergisch, und in Tierversuchen konnte beobachtet werden, dass Carrageen das Immunsystem beeinträchtig und das Krebsrisikos erhöht. Wie weit das auch den Menschen betrifft, ist nicht ganz klar. In Babynahrung darf es nicht eingesetzt werden. Oft ist Carrageen auch unnötig, wenn es z. B. nur dazu dient, Lebensmittel länger ansehnlich zu halten. Da kann man auch frische Produkte kaufen oder auf gesunde Alternativen wie Pektin, Johannisbrotkernmehl oder Agar-Agar zurückgreifen. Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich!




Leon (18): „Total müde nach dem Essen – wie kann ich mich danach wieder konzentrieren?“

Hallo,
nach dem Mittagessen bin ich regelmäßig hundemüde. Gerade in den letzten Monaten ist es mir echt schwergefallen, mich am Nachmittag auf das Lernen für Klausuren zu konzentrieren. Nächstes Jahr fängt mein Studium an und da brauch´ ich dringend mehr Energie. Was kann ich tun?

Danke schon mal und Grüße aus Hannover sendet Leon.

 

Lieber Leon,

Danke für Deine Frage. Speziell nach dem Mittagessen wieder in Gang zu kommen, fällt vielen Menschen schwer. Gerade wenn es wieder an den Schreibtisch geht und der Kopf gefragt ist, kann das ganz schön nerven.

Diese Müdigkeit nach dem Essen ist normal. Sie wird auch als „postprandiale Müdigkeit“ oder umgangssprachlich „Essenskoma“ bezeichnet. Wenn die Nahrung im Verdauungstrakt angekommen ist, stellt sich der Körper darauf ein und sorgt dafür, dass Magen und Darm stärker durchblutet werden, damit sie gut arbeiten können – das unterstützt die Verdauung. Dadurch kommt dann aber umgekehrt z. B. weniger Blut (und damit Sauerstoff) im Gehirn an und Du fühlst dich schläfrig.

Trotzdem kannst Du etwas dafür tun, dass dieser Effekt bei Dir nicht so stark auftritt oder vielleicht gar nicht. Da jeder Körper unterschiedlich reagiert, solltest Du folgende Punkte einfach mal für Dich ausprobieren:

  • Achte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr (hauptsächlich Wasser) über den Tag verteilt – manche Menschen verwechseln Durst mit Hunger und essen deshalb dann mehr, als sie eigentlich gerade brauchen. Das kann richtig müde machen.
  • Beobachte mal, ob Du Dich nach jeder Mahlzeit gleich müde fühlst oder ob Du Unterschiede feststellen kannst. Manche Nahrungsmittel sind leichter verdaulich (Gemüse, Reis, magerer Fisch), andere schwerer (sehr fettreiches Essen wie z. B. mit Käse Überbackenes oder frittierte Speisen). Wenn Du diesen Unterschied bei Dir wahrnehmen kannst, kannst Du ihn nutzen und Deinen Speiseplan danach ausrichten.
  • Wenn Dein Körper müde ist, gönn´ Dir, wenn möglich, 10 bis 20 Minuten Zeit für einen Mittagsschlaf (der ist wirklich okay!) oder einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft – ganz nach dem Motto: „Nach dem Essen sollst Du ruhen oder tausend Schritte tun.“
  • Eventuell helfen Dir auch mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt, Dein Energieniveau stabil zu halten – angepasst an Deine Lernphasen.

Wir wünschen Dir alles Gute und viel Erfolg beim Lernen!